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Skulpturen
Die Erschaffung einer Skulptur ist ein sehr langwieriger und arbeitsintensiver Prozess. In Anbetracht der Investition ist es außerdem ein riskantes Unternehmen für einen Künstler. Vor allem das Bronzegießen ist eine kostspielige Angelegenheit. Der gesamte Prozess der Skulptur, von der Konstruktion bis zur Bronze, dauerte im Durchschnitt 3 Monate, bei großen Skulpturen auch schon mal ein halbes Jahr. Von einer kleinen Skulptur werden maximal12 Exemplare gegossen, von einer großen Skulptur 7. So bleibt die Exklusivität der Skulpturen gewahrt.
Arabesk - Nic-Jonk
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Um eine Skulptur anzufertigen, begann Nic Jonk mit dem Schweißen eines Gerüsts aus Eisen, der sogenannten Konstruktion. Die Eisen wurden gebogen und aneinander geschweißt, wodurch die ersten Konturen der Skulptur sichtbar wurden. Bevor der Ton auf der Konstruktion angebracht werden konnte, wurden kleine Hölzchen in Eisendraht gewickelt und dann sorgfältig an der Konstruktion befestigt.
Dann wurde Schicht für Schicht der Ton auf die Konstruktion aufgetragen. Wenn die Konstruktion mit ausreichend Ton bedeckt war, begann Nic Jonk mit dem Modellieren. Die frühen Werke modellierte er hauptsächlich mit seinen Händen. Später verwendete er immer mehr ein rundes Modellierholz, mit dem er das Ton-Modell egalisierte und glättete.
Danach wurde die Skulptur mithilfe von runden Kupferelementen, die aufrecht in den Ton gedrückt wurden, in Segmente unterteilt. Gegen die Elemente wurde eine Eisenbewehrung gelegt, die für die Stabilität der späteren Gipsformen diente. Anschließend wurde die erste dicke Gipsschicht auf der Tonskulptur angebracht. Diese Gipsschicht wurde das Negativ genannt.
Die mithilfe der Elemente in Formen unterteilte Gipsschicht wurde nach und nach vom Ton abgenommen, wobei der Ton sehr akkurat mit Spachteln unter dem Gips weggeholt wurde. Die vom Ton genommenen negativen Gipsformen wurden anschließend mit einer dünnen Gipsschicht ausgegossen, die mit etwas Flachs kombiniert war, um für die nötige Stabilität zu sorgen. Diese zweite Gipsschicht wurde das Positiv genannt.
Bevor die positive Gipsschicht ausgegossen wurde, wurde die Negativform erst mit Pottasche eingestrichen. Dadurch konnte man das Negativ später einfach vom Positiv wegmeißeln. Gleichzeitig wurde die positive Gipsschicht mit einer anderen Farbe versehen, sodass sie sich gut vom Negativ unterscheiden ließ. Dadurch war die Chance gering, dass beim Wegmeißeln das Positiv beschädigt wurde.
Die ausgegossenen Gipsformen wurden mit gipsgetränktem Flachs aneinander befestigt. Danach wurde die negative Gipsschicht behutsam mit Hammer und Meißel entfernt. Schließlich wurde noch das positive Gipsmodell nachbearbeitet und konnte dann zur Bronzegießerei gehen.
Auch das Bronzegießen ist ein arbeitsintensiver Prozess. Das Gipsmodell wird in einen Gießkasten mit Gießsand gelegt, wodurch ein Abdruck der Skulptur entsteht. Anschließend wird die Skulptur vollständig mit Gießsandformen aufgebaut. Dies alles geschieht in Handarbeit und muss sehr präzise ausgeführt werden. Oftmals wird die Skulptur in mehreren Teilen gegossen und später aneinandergeschweißt.
Wenn die Skulptur gegossen ist, wird der Gießsand von unten aus der Skulptur geklopft. Die Bronzeskulptur ist somit hohl. Dann wird die Skulptur poliert, bekommt eine Objektnummer und wird zum Schluss noch patiniert. Die Patina verleiht der Skulptur einen schwarzen, grünlichen oder braunen Glanz.






